Nicht nur wegen der Wirkung der Cannabis-Blüte stößt der Anbau der Hanfpflanze seit Jahrhunderten auf reges Interesse. Auch historisch betrachtet ist der Cannabis-Anbau seit jeher eine wichtige Quelle für Rohstoffe.
Für eine ertragreiche Ernte benötigen die Samen vor allem viel Licht und ausreichend Feuchtigkeit, dennoch ist der Anbau nichts für Anfänger:innen.
Aber wie hält sich eine Cannabis-Pflanze am Leben und was ist das Geheimnis des Cannabisanbaus?
Inhaltsverzeichnis
Das Leben einer Cannabis-Pflanze beginnt, wie bei den meisten Pflanzen, mit der Saat1. Der Samen der Pflanze wird etwa fünf Millimeter tief in die Erde gesteckt und mit einer Portion Wasser angegossen. Jetzt kann das Wachsen losgehen!
Damit die Cannabissamen gut gedeihen können, benötigen sie ein Umfeld, welches optimal an ihre Bedürfnisse angepasst ist. Es ist also besonders wichtig, dass die richtige Balance zwischen optimaler Temperatur, Feuchtigkeit und Belichtung gefunden wird und die Cannabispflanze so die richtigen Nährstoffe erhält. Essenziell ist dafür eine gute Lichtquelle, frische Luft und die zuverlässige Wasserversorgung.
Indoor lassen sich diese Umstände für den Anbau der Cannabis-Pflanze fast das ganze Jahr über herstellen. In der Natur ist die Aussaat aber an die Jahreszeiten sowie das Wetter gebunden. Daher sollte die Aussaat am besten zwischen April und Juli stattfinden.
Die Hanfpflanze benötigt viel Licht. Im Freien freut sie sich deswegen besonders über ein sonniges Plätzchen, indoor benötigt die Pflanze eine elektrische Lichtquelle. Im Optimalfall ist die Erde immer leicht feucht.
Aber Vorsicht: Staunässe bekommt der Cannabispflanze gar nicht. Die kleinen Keimlinge mögen eine Temperatur von 19 bis 27 Grad Celsius am liebsten und brauchen genügend Platz, damit die Blätter gesund wachsen können. Also immer darauf achten, zwischen den Samen genügend Platz zu lassen.
Außerdem spielt der passende pH-Wert der Erde eine wichtige Rolle im Hanfanbau. Der optimale H-Wert liegt bei 6,0 bis 7,0, liegt also im leicht sauren Bereich.
Übrigens: Im Vergleich zu anderen Gewächsen benötigen Cannabispflanzen eine recht hohe Menge an Stickstoff, um zu gedeihen: 80 bis 100 Kilogramm Stickstoff je Hektar Anbaufläche. Das regelmäßige Düngen der Pflanzen ist also besonders wichtig und darf nicht vergessen werden.
Indoor ist ein elektrisches Licht mit mindestens 250 Watt essenzieller Teil der Ausstattung. Unter der Lichtquelle kann sich das Pflänzchen den ganzen Tag über sonnen und wachsen. Dazu braucht jede Pflanze einen mittelgroßen Topf und geeignetes Substrat. Das Substrat sollte aus lockerer Erde bestehen und nicht zu viel Ton enthalten.
Outdoor entfällt das künstliche Licht sowie das Substrat. Dennoch braucht die Cannabis-Pflanze einen sonnigen Standort und genügend Wasser.
Nach kurzer Zeit sprießt aus den Cannabissamen eine kleine Pflanze. Nach etwa drei bis vier Wochen fängt sie an zu erblühen. In Ihrer vollen Größe können die Pflanzen bis zu zwei Meter hochwachsen. Trotzdem brauchen die Pflanzen noch etwas Zeit und fordern die Geduld der Erntenden. Der Grund: Die Knospen wollen noch etwa zwei bis drei Wochen reifen.
Um den passenden Zeitpunkt zur Ernte zu finden, ist die Farbe der Blüte besonders aufschlussreich. Sobald die Blüte eine bräunliche Färbung zeigt, kann es losgehen. Jetzt nur nicht zu lange warten, sonst sinkt der THC-Gehalt wieder.
Also ran an die Knospe: Es ist an der Zeit, die Pflanzen komplett zurückschneiden und die Blüten zu entfernen. Anschließend sollten sie noch die Möglichkeit haben zu trocknen, bevor sie eingelagert werden. In der Regel reicht dazu eine Woche aus.
Um keine Abstriche in Sachen Wirkung oder Geschmack machen zu müssen, ist es wichtig, dass Du die Cannabisblüten richtig aufbewahrst: Die Blüten sollten kühl und dunkel gelagert werden, am besten in einem undurchsichtigen Behältnis. Zu diesem Zwecke eignen sich dunkle Boxen oder blickdichte Glasbehälter, die luftdicht verschlossen werden können und eine leichte Feuchtigkeit in der Luft aufrechterhalten.
Auf keinen Fall dürfen die Blüten zu feucht gelagert werden: Darunter leidet nicht nur der Geschmack, die Blüten brennen auch wesentlich schlechter ab. Im schlimmsten Fall bilden sich sogar kleine Schimmelsporen und versauen den Genuss gänzlich. Aber auch zu trockenes Gras verliert mit der Zeit an Wirkung und macht Dich wahrscheinlich nicht glücklich.
Aktuell ist der Anbau von Cannabis in Deutschland generell illegal, solange keine Ausnahmegenehmigung vorliegt. Das gilt erst mal auch für Sorten, die aufgrund ihres niedrigen THC- und hohen THC-Gehalts legal verkäuflich sind. Unternehmen, welche die notwendigen Lizenzen und die Erlaubnis der Cannabisagentur haben, dürfen jedoch medizinisches Cannabis sowie CBD anbauen.
Das unterliegt in Deutschland höchsten Sicherheitsmaßnahmen. Die Cannabisagentur2 ist dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unterstellt und kontrolliert, welche Unternehmen eine Erlaubnis zum Anbau von Cannabis erhalten.
Der Besitz, Anbau sowie der Handel von und mit Cannabisprodukten ist in Deutschland illegal und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Der Text stellt keine Handlungsaufforderung dar, sondern dient lediglich dem Zwecke der Weitergabe von Informationen.
Zur medizinischen Verwendung ist der Besitz von verschreibungspflichtigem Cannabis zwar legal, unterliegt aber strengen Auflagen.
Nutzhanf ist eine recht robuste Pflanze, die sich durch eine hohe Resistenz gegenüber Schädlingen oder Krankheiten auszeichnet. Besonders häufig findet Nutzhanf Anwendung im Bio-Anbau, da er das Wachsen von Unkraut unterdrückt und ganzheitlich verwertet werden kann.
Für den Hanfanbau gilt ebenfalls eine Ausnahme: Diese Form des Cannabis darf in der Bundesrepublik lediglich von Landwirtschaftsunternehmen angebaut werden. Zur Herstellung von Cannabis mit hohem THC-Gehalt sind diese Sorten außerdem ungeeignet.
Der Zweck des Anbaus von Nutzhanf liegt größtenteils in der Herstellung von Ölen oder Hanffasern. Das hochwertige Speiseöl entsteht durch das Pressen der Hanfsamen. Aber auch die Hanffaser ist ein wertvoller Rohstoff, der vielseitig einsetzbar ist: Die Fasern eignen sich zur Herstellung von Textilien, Papier oder Dämmstoffen.
Laut dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung soll Cannabis noch in dieser Regierungsperiode legalisiert werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Hanf Anbau durch Privatpersonen weiterhin illegal bleibt.
Nach der Bundestagswahl 2021 lässt die Ampel-Regierung auf eine baldige Legalisierung von Cannabis hoffen. Spezifische Informationen zur Legalisierung des Anbaus von Cannabis in Deutschland gibt es seit der Wahl aber nicht. Viel eher ist davon auszugehen, dass der private Cannabisanbau weiterhin illegal bleiben wird, da lediglich ausgewählte Geschäfte die Lizenz zur Abgabe von Cannabis erhalten sollen. Diese strengen Auflagen verfolgen das Ziel der Sicherung der Qualität und der Kontrolle darüber, dass Cannabinoide wie THC nur in der angegebenen Menge in der Pflanze vorkommen.
Der Anbau von Cannabis ist in Deutschland nur Unternehmen gestattet, die von der Cannabisagentur die nötige Lizenz zu Aufzucht von Cannabis-Pflanzen erhalten haben. Die Lizenz bekommen Firmen, die medizinisches Cannabis oder CBD anbauen. Die Cannabisagentur unterliegt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Damit aus den Samen der Cannabispflanze gesundes Cannabis entstehen kann, benötigen die Pflanzen eine optimale Kombination an passender Temperatur, Feuchtigkeit und Belichtung. Outdoor ist die Witterung also wichtig, beim Indoor-Anbau müssen die Faktoren künstlich beachtet werden. Besonders wichtig ist eine Lichtquelle, welche die Pflanzen mit ausreichend Energie versorgt. Außerdem solltest Du die Pflanze ausgiebig düngen und Staunässe vermeiden. Der Anbau ist in Deutschland für Privatpersonen jedoch verboten.
Die Cannabispflanze blüht bei guter Pflege bereits drei bis vier Wochen nachdem der Samen gepflanzt wurde. Bis zur Ernte braucht es aber noch etwas Geduld, denn die Blüten sind je nach Sorte erst ab Woche sechs bis zwölf im optimalen Zustand. Den optimalen Zeitpunkt zur Ernte erkennt man an einer leicht bräunlichen Färbung der Blüte.