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May 10, 2022

Joint drehen: So funktioniert’s

Irgendwie sehen die Joints Deiner Freund:innen immer aus, als ob Bob Marley persönlich sie gedreht hätte. Nur bei Dir werden die Sportzigaretten nicht so richtig formschön? Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Du bist nicht die erste Person, die etwas Nachhilfe braucht und auch Dir wird es gelingen, den perfekten Joint zu drehen. Aber immer der Reihe nach: Etwas Grundlagenwissen hat noch nie geschadet, oder?

Was ist ein Joint?

Die Internetgeister scheinen sich nicht ganz einig zu sein, welche Zusammensetzung der Rauchmaterialien eine Marihuana-Zigarette zu einem Joint macht. Während die Einen sich sicher sind, dass ein Joint tatsächlich ausschließlich ein mit Gras gefülltes Longpape ist, meint die Allgemeinheit eine Mischung aus Weed und Tabak, wann immer sie von einem Joint spricht. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte und so halten wir es wie die Schweiz – neutral: Ein Joint ist eine selbst gedrehte Cannabiszigarette. Je nach Vorliebe der Rauchenden enthält sie pures Gras oder eben eine Mischung aus Cannabis und Tabak.

Falls Du keinen Tabak nutzen möchtest, bieten sich einige Alternativen: zum Beispiel Bio-Pfefferminztee oder “Knaster”. Knaster ist ein spezieller Tabakersatz, der in jedem Coffeeshop erhältlich ist. Gemeinsam mit einem Filtertip werden die Zutaten in ein langes und besonders dünnes Papier gedreht und dann geraucht. Die Blättchen nennen sich “Long Pape”. 

Übrigens: Der Begriff Joint stammt aus dem Französischen. “se joindre” bedeutet übersetzt “sich miteinander verbinden”. Eine passende Metapher – im Freund:innenkreis raucht sich so ein Joint schließlich am besten, oder? 

Der Unterschied zwischen Blunts und Joints

Der Blunt ist ein echtes Urgestein des Cannabiskonsums und die Variante für echte Genießer:innen. Ursprünglich füllten Konsument:innen leere Zigarrenhülsen mit Weed. Heutzutage gibt es sogenannte “Blunt Wraps” im Fachhandel zu kaufen. Blunt Wraps sind Tabakblätter, die für das ultimative Raucherlebnis sorgen sollen. Teilweise sind die Blunt Wraps stark aromatisiert und bringen mit Geschmacksrichtungen wie “Vanilla Flavor” oder “Chocolate Chip” eine besondere Note mit sich.

Wenn Dir ein Blunt angeboten wird, solltest Du immer damit rechnen, dass er mehr Gras enthält als herkömmliche Joints, und daher zur Sicherheit einen Zug weniger nehmen. 

Welche Materialien brauchst Du für den perfekten Joint?

Jetzt geht’s an’s Eingemachte, Du wirst zur Expert:in im Joint bauen! Du brauchst dazu:

  • Weed, Haschisch oder CBD 
  • Tabak oder Tabakersatz
  • Filtertip oder Aktivkohlefilter
  • Lange Blättchen / Long Papes
  • Eventuell eine Mühle

Die unterschiedlichen Filter

Es gibt verschiedene Filter, die sich zum Joint rollen eignen. Welche Du verwendest, ist reine “Geschmacksache”.

Wer es old school mag, entscheidet sich vielleicht eher für den Klassiker: sogenannte Filtertips. Das ist praktisch nicht mehr als ein in Form geschnittenes Stück Papier, welches von Hand zu einem Filter geknickt und gerollt wird.

Die modernere Alternative sind Aktivkohlefilter. Dabei handelt es sich um Keramikfilter, die mit Aktivkohle gefüllt sind und so Schadstoffe aus dem Rauch filtern. Theoretisch lassen sich die Aktivkohlefilter sogar mehrmals verwenden. Kritiker:innen glauben, dass die Aktivkohle auch die Wirkung des THC verringert. Vor allem sind die Aktivkohlefilter aber teurer als die Papierversion.

Fans der Filtertips sind zudem flexibler: Hast Du gerade keinen Filtertip zur Hand, lassen sich auch Flyer oder leere Zigarettenpackungen zurecht schneiden. 

Wo ist das Zubehör erhältlich?

Das standardmäßige Zubehör wie Tabak, Filter und Paper sind mittlerweile in jedem gut sortierten Kiosk erhältlich.

Tabakersatz und Mühlen erhältst Du online oder in Coffeeshops. Coffeeshops sind auf Cannabis spezialisierte Geschäfte. Da der Verkauf von Cannabis in Deutschland verboten ist, beschränkt sich das Angebot der Geschäfte hierzulande auf Zubehör wie Mühlen, Bongs und Blunt Wraps.

Welche Grinder gibt es?

Ein Grinder ist eine Cannabis-Mühle, die benutzt wird, um Cannabisblüten zu zerkleinern. Das ist notwendig, um das Weed gleichmäßig im Joint zu verteilen.

Die Mühlen gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen, Farben und Preisklassen. Während einfache Grinder lediglich die Blüte mahlen, fangen Hochwertige das sogenannte Kief auf. Durch ein Sieb fällt das feine Pulver in ein extra Fach und wartet dort darauf, konsumiert zu werden. Hightech-Mühlen funktionieren sogar elektrisch mit elektrisch.

Wer es platzsparend mag, ist mit einem Kartengrinder gut bedient. Die Mühle im Scheckkartenformat enthält eine Reibe, mit der Cannabis zerkleinert werden kann. Selbstverständlich kannst Du zum Zerbröseln auch einfach Deine Finger benutzen. 

Verschiedene Marihuanasorten, CBD und Haschisch

Von “Afghan Haze” bis “Zombie Kush” – die Vielfalt der erhältlichen Gras-Variationen ist schier unendlich. Grundlegend unterscheiden sich jedoch nur die Sorten Indica und Sativa. Indica ist eher für seine beruhigende, entspannende und teilweise sedierende Wirkung bekannt. Außerdem wirkt die Sorte schmerzstillend und wird daher auch in der Medizin verwendet.

Cannabis Sativa hingegen ist für Lachanfälle und klassische “Highs” verantwortlich.

CBD wirkt psychoaktiv, aber nicht berauschend. Das bedeutet, dass Cannabidiol Einfluss auf Dein Befinden haben kann, Dich dabei jedoch nicht in Rauschzustände versetzt.

Haschisch ist das gepresste Harz der weiblichen Hanfpflanze. Das bräunliche Harz kann erhitzt verformt und dann im Joint geraucht werden. Die Wirkweise des Haschisch resultiert daraus, ob es aus Indica oder Sativa Weed hergestellt wurde. Da Haschisch ein Konzentrat ist, wirkt es im Allgemeinen intensiver als klassisches Gras.

Schritt für Schritt Anleitung zum perfekten Joint

  1. Materialien zurechtlegen: den Filter Deiner Wahl, Long Papes sowie der gewünschte Inhalt sollten vor Dir auf dem Tisch liegen. Im besten Fall außerdem ein Grinder, ein Bleistift und eine Drehunterlage.
  2. Lege das Paper mit der Klebeseite nach oben auf Deine Unterlage, den Filter auf den linken Anfang des Papers. 
  3. Marihuana zerkleinern: Das geht am besten mit einem Grinder, aber auch das zerbröseln mithilfe der Finger ist eine Option.
  4. Gras mit Tabak oder Tabakersatz vermischen: So sorgst Du dafür, dass Tabak und Cannabis gleichmäßig verteilt sind.
  5. Das Pape befüllen: Jetzt verteilst Du Deine Mischung gleichmäßig auf dem Blättchen. 
  6. Den Joint in Form bringen: Du nimmst das gefüllte Papier vorsichtig in beide Hände auf und hälst vor allem an den beiden Enden fest. Jetzt beginnst Du, Deine Zeigefinger an den Daumen zu reiben und somit den Joint zu formen. Am Besten startest Du an den Enden des Papiers und arbeitest Dich zur Mitte.
  7. Sobald Du das Gefühl hast, dass der Joint rund genug ist, schlägst Du die Seite des Papiers, die zu Dir zeigt, ein und legst die Klebeseite darüber. 
  8. Wenn alles passend aussieht, befeuchtest Du die Klebestelle mit Deiner Zunge und verschließt den Joint. 
  9. Der Feinschliff: Mit einem Bleistift rückst Du alles final an seinen Platz. Einfach den Tabak vorsichtig in die Öffnung des Joints drücken. Du hast keinen Bleistift zur Hand? Natürlich kannst Du auch andere Objekte nutzen, die sich zum Stopfen eignen.
  10. “Excuse me while I light my spliff.” ー Zurücklehnen, anzünden, genießen! 

Natürlich kannst Du Deinen Joint auch anders bauen. Echte Profis verraten ihre Techniken zwar nicht, lassen sich jedoch hin und wieder dabei beobachten: Sie geben die Mischung zum Beispiel in die Handfläche und füllen das Pape mit einer graziösen Handbewegung.

Andere legen das Pape mit der Klebefläche nach unten auf die Unterlage und rollen den Joint, dann entfernen sie vor dem Rauchen das überschüssige Papier. Du merkst: Der Fantasie und den Tricks sind kaum Grenzen gesetzt und mit viel Übung wird’s auch mit den Fähigkeiten.

Do’s and Don’ts

“Gut Ding will Weile haben.” Auf keinen Fall solltest Du den Kopf in den Sand stecken, wenn Deine Joints nicht gleich einen Schönheitspreis gewinnen oder Dir mal der Filter aus dem Paper rutscht. Ein paar Tipps erhöhen Deine Erfolgschancen dennoch:

  • Wasch Deine Hände und trockne sie gut ab, verzichte dabei auf rückfettende Handcremes. So kannst Du das Papier besser halten.
  • Rolle Deinen Joint an einem ruhigen, windstillen Ort.
  • Lass Dir Zeit!
  • Wenn Du Probleme mit der Länge der Joints hast, versuche Dich vorerst an kürzeren Varianten. Das vereinfacht das Rollen.

Welche anderen Konsummöglichkeiten gibt es?

“Viele Wege führen nach Rom!” – So ist es auch mit dem Cannabiskonsum. Je nach Vorliebe kannst Du Cannabis auch als magische Backzutat verwenden oder als Tee aufbrühen.  Hier musst Du allerdings die Zeit der Decarboxylierung beachten.

Außerdem lässt sich Weed in Bong’s füllen und rauchen. Darüber hinaus lassen sich THC-Öle herstellen, die Konsument:innen sich unter die Zunge träufeln. 

Rechtliches

Cannabis fällt in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz. Das bedeutet: Der Besitz, Handel und Anbau von THC-haltigen Cannabisprodukten ist illegal. Der Konsum von Cannabis ist grundsätzlich legal, jedoch ist es nicht erlaubt, unter dem Einfluss von Cannabis am Straßenverkehr teilzunehmen.

Wir fordern Dich ausdrücklich NICHT dazu auf, Cannabis zu konsumieren. Gerade für jüngere Menschen birgt der Cannabiskonsum Risiken, die nicht zu unterschätzen sind.

Fazit

Auch wenn es am Anfang nicht so aussehen mag: Joints zu drehen, ist keine Zauberei. Mit ausreichend Geduld und viel Übung kannst auch Du die hohe Kunst erlernen. Am wichtigsten ist dabei, dass Deine Freund:innen und Du eine gute Zeit zusammen habt und ihr gut aufeinander acht gebt, oder?

FAQ

Ist ein Blunt stärker als ein Joint?

Das kommt ganz auf die Dosierung an. Die meisten Blunts werden nur mit Cannabis befüllt. Das solltest Du bedenken, falls Dir jemand einen Blunt anbietet. Am besten fragst Du nach und nimmst im Zweifelsfall einige Züge weniger. Wenn Du den Blunt selbst baust, hast Du die Dosierung in der Hand und kannst abschätzen, wie intensiv die Dosierung sein soll.

Wie dreht man sich eine Tüte?

Zum Joint drehen brauchst Du Long Papers, Aktivkohlefilter oder Filtertips, Tabak und Marihuana oder Haschisch. Du legst den Filter an das Ende des Papers und füllst den Rest mit einer Mischung aus Gras und Tabak. Dann rollst Du das Paper so lange zwischen Daumen und Zeigefinger, bis Du die Form einer Zigarette erkennen kannst. Papier einrollen, Klebefläche befeuchten, verschließen und – fertig! Keine Sorge, falls die ersten Exemplare keinen Blumentopf gewinnen. Die Technik verbessert sich durch fleißiges üben!

Kann man mit einem Zigarettenfilter kiffen?

Ein Zigarettenfilter eignet sich nicht zur Verwendung in Joints. Zum einen sind die Filter sehr schmal und passen nicht zur Größe eines Joints. Zum anderen ist ein Zigarettenfilter darauf ausgelegt, den Rauch von Zigaretten zu fassen. Da ein Joint in der Regel um einiges länger ist, kommt der Filter an seine Grenzen und könnte das Geschmackserlebnis beeinträchtigen.

Was braucht man alles zum Drehen? 

Grundsätzlich brauchst Du: Longpapes, Aktivkohlefilter oder Filtertips, Tabak oder Tabakersatz, Weed oder Haschisch und natürlich ein Feuerzeug. Darüber hinaus vereinfacht ein Grinder das Zerkleinern der Cannabisblüte. Eine Unterlage und ein windgeschützter Ort sorgen dafür, dass Dir nichts von Deinem Cannabis verloren geht und alles da landet, wo es hingehört: in Deiner Tüte.

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