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June 9, 2022

Sativa vs. Indica – Die Cannabis-Sorten im Vergleich

Viele Menschen in Deutschland sprechen über die mögliche Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Aber wer kennt sich wirklich gut mit Cannabissorten aus? Was sind die Unterschiede einzelner Sorten, ihrer Herkunft und auch Wirkung?

Cannabis Infos 

Cannabis ist der Name der indischen Hanfpflanze, die den berauschenden Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) enthält. Cannabispflanzen werden in tausenden unterschiedlichen Variationen angebaut und konsumiert. Grundsätzlich unterteilt sich die Hanf-Pflanze jedoch in drei Arten: Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis. Jede Sorte besitzt unterschiedliche Strukturen als auch Aromen und Wirkungen. Pflanzen der Sorte Cannabis Ruderalis gelten oft als Mischung von Sativa und Indica, da sie die Eigenschaften beider Cannabissorten besitzen. Ruderalis Pflanzen wachsen vornehmlich in kalten Regionen.

Viele Hanfsorten haben heutzutage einen sehr hohen THC-Gehalt und einen sehr niedrigen CBD-Gehalt, egal ob sie vom Typ Indica oder Typ Sativa sind.

Cannabis Sativa – ein Überblick

Cannabis Sativa ist die wohl bekannteste Hanfsorte. Diese Pflanzen bevorzugen ein warmes Klima und brauchen viel Sonne. Deshalb werden sie vor allem in Ländern wie Mexiko, Kolumbien oder Jamaika angebaut.

Sativa Pflanzen können bis zu 2 Meter hoch wachsen und produzieren besonders viele Blätter. Sativa-Blätter erkennst Du an ihren oft schlanken und schmalen Blättern. Die stärkste Fähigkeit von Sativa ist es, sich an ihre Umwelt anzupassen. Daher wurden ihre Samen schnell in alle Welt exportiert. Auch ihre Fasern sind stark und vielseitig verwendbar. Ob beim Bau von Häusern, in der Textil oder Papierindustrie als auch in der Landwirtschaft: Ökologisch gesehen ist die Pflanze ein wahres Wundermittel. Wird Sativa auf Ackerflächen angebaut, hinterlässt sie einen garen Boden. Das bedeutet, er ist krümelig, gut durchlüftet, feucht und leicht durchwurzelbar. Der Einsatz von Unkrautbekämpfungsmitteln ist nicht notwendig, ebenso Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Insekten oder Pilzkrankheiten.

Wirkung und Anwendung

Die Wirkung von Sativa ist motivierend und anregend. Viele Konsument:innen erleben den Rausch als eine Steigerung von Kreativität und Achtsamkeit. Der “Side-Effekt“ hierbei ist, dass auch der Appetit angeregt wird. Das machen sich Mediziner:innen in der Behandlung von Krebs- oder HIV-Patient:innen zunutze. Der anregende Effekt kann zudem gegen Depressionen helfen. Aber auch viele Freizeit-Konsument:innen empfinden diesen Hunger, auch “Munchies” genannt, als angenehm, da er die Intensität der Geschmacksnerven ebenfalls positiv beeinflussen kann.

Sativa Sorten

Es gibt unzählige Sativa-Sorten, sodass es unmöglich ist, alle zu beschreiben. 

Daher eine Top Drei:

  • Utopia Haze gewann mehrere Cannabis-Wettbewerbe und ist somit ein preisgekrönter Klassiker. Die Sativa-Pflanze wurde aus einer brasilianischen Landrasse gezüchtet und hat ein unverwechselbar minziges Zitrusaroma. Die Hanf-Sorte ist extrem widerstandsfähig gegen Schimmel und andere Pflanzenkrankheiten. 
  • OG Kush ist eine kleine Legende unter den Cannabis-Sorten. Sie stammt aus Kalifornien, wo die Zucht boomt, weil der Cannabis-Anbau in diesem Bundesstaat seit 2016 legal ist. OG Kush ist einerseits für ihr unverwechselbar zitroniges Aroma bekannt – andererseits für ihren berauschenden Effekt. Auch in der Medizin feiert die Cannabissorte Erfolge, da sie therapeutisch wertvolle Eigenschaften mit sich bringt: Sie wirkt entzündungshemmend und mildert Übelkeit sowie Erbrechen. Übrigens: Genau betrachtet ist OG Kush ein Hybrid, weil sie auch Indica-Bestandteile enthält. 
  • Strawberry Cough ist eine sehr fruchtige Hanfsorte und ihr Geschmack kommt frischen Erdbeeren sehr nahe. Auch sie zählt zu den Hybrid-Sorten. Strawberry Cough hat einen großen Sativa (ca. 80 %) und einen etwas geringeren Indica (ca. 20 %) Anteil. Ihre Blüten sind mit dichten Pflanzenhaaren bedeckt, die violett-rosa schimmern. Die Blätter der Pflanze sind kegelförmig, die Blüten jedoch lang und kompakt.

Indica-Sorten

Die Indica-Pflanze wächst mit einer Höhe von 200 cm kleiner und kompakter, aber auch robuster als Sativa-Pflanzen. Sie ist in den Bergen Indiens, aber auch in Pakistan und Afghanistan zuhause. Dadurch konnte sie sich den kalten, rauen Klimabedingungen anpassen und hat eine kürzere Blütezeit als Sativas entwickelt. Das Aussehen der Blätter ist sehr breit und eher kurz. Ihre Farbgebung ist viel dunkler und grüner als bei Cannabis Sativa. Indicas lassen sich aber auch durch ihren Geruch von Sativa-Hanf unterscheiden. Ausschlaggebend ist hierbei die Zusammenstellung der Terpene(interne Verlinkung), die in Hanfpflanzen vorkommen. 

Wirkung und Anwendung

Indica-Sorten haben in der Regel einen hohen THC- und CBD-Gehalt. Der Effekt von Indica wird von Konsument:innen als beruhigend und sedierend beschrieben. Der Rausch ist eher körperbetont. Patient:innen nutzen die Sorten aufgrund ihrer schmerzstillenden Wirkung, außerdem werden viele neurologische Erkrankungen damit behandelt. 

Indica Sorten

Auch Cannabis-Indica hält zu viele Variationen bereit, um sie alle zu kennen. 

Die Top 3:

  • Afghan Kush ist eine zu 100 % reine Indica-Sorte, die aus den Gebirgszügen des Hindu Kush im Norden Afghanistans stammt. Sie wächst wild in den Tälern des “Armu Darya”, dem Grenzfluss zwischen Afghanistan, Tajikistan und Uzbekistan. Die Blätter der Indica-Sorte sehen aus wie breite Finger und haben eine dunkelgrüne Farbe. Der Geruch ist erdig, holzig und scharf. Die Knospen entwickeln sich zu massiven, stumpfen Blüten voller Harz. Konsumierst Du Afghan Kush, kann eine beruhigende, sedierende Wirkung eintreten. Daher wird sie gern zur Behandlung verschiedener Krankheiten genutzt.
  • Ice Kush hält optisch, was ihr Name verspricht: Sobald sie erntereif ist, wirken ihre Blüten wie in Frost gehüllt. Außerdem sind sie klebrig und funkelnd. Tatsächlich steht der Name aber für Indica Crystal Extreme. Diese Sorte besitzt einen hohen THC-Gehalt und nur wenig CBD. Die reichhaltigen Buds dieser Pflanzenart reifen innerhalb von nur 8 Wochen Blütephase heran. Ice Kush ist eine reine Indica-Sorte, aber ein Hybrid, der aus folgenden Indica-Pflanzen gezüchtet wurde: “Northern Lights”, “Afghan” und “Skunk”. In der Medizin dient diese Gattung als Mittel gegen Schlaflosigkeit und chronischen Schmerzen.
  • Super Skunk ist ein alter Hase auf dem Cannabis-Markt: Seit gut 20 Jahren erfreuen sich Konsument:innen am sehr süßen, würzigen und bitteren Geruch. Dieser Indica-Sorte wird beim Konsum eine kreative Wirkung nachgesagt. Die Pflanze wächst buschig und kräftig. 

Und was sind Hybride?

Viele Cannabis-Bäuer:innen verfolgen ein gemeinsames Ziel: neue hoch-potente Sorten zu kreieren. Dabei nutzen sie eine spezielle Genetik und vereinen die bestmöglichen Eigenschaften mehrerer Sorten. Was dabei herauskommt? Eine Kreuzung verschiedenster Cannabis-Sorten – sogenannte Hybride. Oft geht es bei den Kreuzungen auch um die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit, als auch das Vermögen der Pflanze unter speziellen Anbaubedingungen zu wachsen. Natürlich geht es hin und wieder auch darum, Pflanzen zu züchten, die möglichst viel THC enthalten.

Disclaimer und Rechtliches

Der Besitz, Anbau und Handel von und mit Cannabis-Produkten ist in Deutschland weiterhin illegal. Wir raten daher vom Konsum zu nicht-medizinischen Zwecken ab. Der Text dient dem Zweck der Informationsweitergabe und ist nicht als Handlungsaufforderung zu verstehen. 

 FAQ’s:

Was macht müde: Indica oder Sativa?

Vornehmlich sind Cannabis-Indica Arten mit viel THC für ihre sedierende Wirkung bekannt. Allgemein wird der Rausch als eher “körperlastig” beschrieben. Die Unterschiede? Sativas wirken eher aktivierend und nehmen Einfluss auf das Bewusstsein der Konsument:innen. Daher sind Indica-Sorten auch im medizinischen Sektor sehr verbreitet und werden zur Behandlung von starken Schmerzen oder neurologischen Krankheiten eingesetzt.

Ist Haze Sativa oder Indica?

“Haze” ist eine Cannabis-Sorte, die ursprünglich als reine Sativa-Sorte gezüchtet wurde. Mittlerweile gehört Haze zu der Familie der Hybridsorten und hat Indica und Sativa Anteile in sich, außerdem einen hohen THC-Gehalt. Die Haze-Sorten werden auch für ihre außergewöhnlichen Aromen geschätzt. Oft riechen sie nach einer würzig, fruchtig-süß und erdig. Der Effekt bei dieser Sorte wird von Konsument:innen als energetisch und motivierend beschrieben. Der Indica-Anteil wirkt entzündungshemmend und stressmindernd.

Ist OG Kush Indica oder Sativa?

OG Kush – Sativa vs. Indica? OG Kush ist eine extrem stark wirkende Cannabis-Züchtung. Bekannt geworden ist die Sorte aufgrund ihrer Potenz: Du findest einen THC-Gehalt von bis zu 19% im OG-Kush. Der Hybrid vereint Indica und Sativa mit 30% in sich. Die Blüten sind hellgrün und triefen vor THC und Harz. Riechst Du an den Blüten, vernimmst Du einen erdigen, zitrusartigen, holzigen Geruch, der sich mit einer würzigen Note mischt.

Ist White Widow Sativa oder Indica?

White Widow war vor allem in den 90er-Jahren sehr beliebt. Der Ursprung des Sativas ist in Brasilien zu finden. Die Berühmtheit erlangte sie aber weltweit durch die Niederlande, wo diese Gattung massiv angebaut wurde. Sie zählt zu den erfolgreichsten kommerziellen Sorten, die jemals gezüchtet wurden. White Widow gehört zur Familie der Hybride, enthält also Teile von Sativa und Indica. 

Quellen 

https://www.leafly.de/indica-sativa-ruderalis-cannabis-sorten/#:~:text=Unterschied%20zwischen%20Cannabis%20Indica%20Sativa,-Die%20Unterschiede%20zwischen&text=So%20wird%20die%20Wirkung%20von,Beruhigung%20und%20Entspannung

https://cannabis-special.com/sativa-vs-indica-cannabis-sorten-und-ihre-eigenschaften/

https://www.cell.com/current-biology/pdf/S0960-9822(19)31379-X.pdf

https://drive.google.com/file/d/1qX4uWJdZ1_2tEc3Au82rxR3eKDE9kj21/view?usp=sharing

https://www.royalqueenseeds.de/blog-top-10-beste-sativa-cannabis-zuchtung–n68

https://www.algeacare.com/artikel/unterschiede-zwischen-sativa-indica-und-hybride

https://www.vapospy.de/wiki/hybrid-cannabis

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