THC-Sirups bieten eine weitere Möglichkeit, Cannabis oral aufzunehmen und fallen somit in die Kategorie “Edibles”. Das ist der englische Begriff für “Essbares”, konkret also essbare Cannabisprodukte. Davon gibt es eine Vielzahl, unter anderem sind Space Cookies und Hasch Brownies beliebte Leckereien bei vielen Konsument:innen. Was ist der Unterschied zu THC-Sirup und wie wird es angewendet?
Inhaltsverzeichnis
THC-Sirup unterscheidet sich vor allem durch den berauschenden Wirkstoff THC von anderen Sirups. Prinzipiell gibt es sie in vielen Farben und Formen. Ob Erdbeersirup aus dem Supermarkt oder Hustensirup aus der Apotheke – die Wahrscheinlichkeit, dass auch Du schon mit solch einem “Zuckerwasser” in Berührung gekommen bist, ist groß. Egal, welchen Sirup Du in der Hand hältst, einige Inhaltsstoffe sind immer gleich: Sie bestehen aus reichlich Zucker und pflanzlichem Glycerin1.
Medizinischen THC-Sirup können Nutzer:innen in der Apotheke herstellen lassen. Für den Freizeitkonsum musst Du selbst in die Küche.
Du brauchst dazu folgende Materialien:
Dann kann es auch schon losgehen!
1. Bring drei Tassen Wasser und zwei Becher Zucker in einem Topf zum Kochen. Achte dabei darauf, dass sich der Zucker komplett auflöst.
2. Füge zwei Gramm zerkleinertes Cannabis hinzu und lass es für ca. 20 Minuten auf niedriger Stufe köcheln. Jetzt werden die Cannabinoide aktiviert, sie werden zu THC und CBD und der typische Geruch macht sich bemerkbar. Dieser Prozess nennt sich Decarboxylierung2.
3. Füge zwei Esslöffel des pflanzlichen Glycerins im Topf hinzu.
4. Fünf bis zehn Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren. Den Deckel kannst Du immer wieder für einen kurzen Moment abnehmen.
5. Schütte den Saft durch ein Sieb um die Blütenreste herauszufiltern.
6. Lass den Sirup ausreichend lange abkühlen.
7. Fertig – nun muss der Sirup nur noch in einen Glasbehälter abgefüllt werden.
Optimal ist die Lagerung an einem trockenen, dunklen Ort. Die Aufbewahrung im Kühlschrank ist weniger empfehlenswert, weil die Flüssigkeit dort zum Eindicken neigt.
Pauschal lässt sich nicht sagen wie hoch die Konzentration in THC-Sirup generell ist. Das kommt vor allem darauf an, wie viel Cannabis dem Sirup hinzugefügt wurde. Neben THC enthalten die Produkte auch immer andere Cannabinoide. Dazu gehört unter anderem das gesundheitsfördernde CBD. Bei industriell hergestelltem THC-Sirup finden sich Angaben zur Konzentration der Cannabinoide auf der Verpackung.
Je höher die Konzentration im Sirup ist, desto weniger brauchst Du, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Es ist daher keine allgemeine Aussage möglich. Das liegt natürlich auch daran, dass jede Person eine andere Dosis als angenehm empfindet. Wichtig ist daher, dass Du mit einer kleinen Menge anfängst und beobachtest, wie Dein Körper auf das THC reagiert. Achte darauf, den Sirup nicht auf leeren Magen zu nehmen, weil der Effekt dann viel stärker ausfallen kann.
Viele Anwender:innen berichten, von einem schnelleren Wirkungseintritt als bei anderen Edibles. Personen, die Cannabis zu medizinischen Zwecken nutzen, bevorzugen es außerdem häufig, Cannabis nicht rauchen zu müssen. Der Konsum ist dabei sehr diskret möglich, weil die Flüssigkeit eine unauffällige Darreichungsform darstellt.
Die Möglichkeiten, wie Du das Edible verwenden kannst, sind nahezu unbegrenzt und im Internet wimmelt es von Rezepten. Viele Menschen nutzen THC-Sirup als Alternative zu Süßungsmitteln: So findet es als Topping zu Waffeln oder als Geheimzutat im Obstsalat Verwendung.
Auch ein erfrischendes Getränk mit der Wirkung von Cannabis erfreut viele Gaumen: Alkoholfreie Cocktails oder Smoothies bieten Konsument:innen in der heißen Jahreszeit eine besondere Abwechslung.
Da eine der Hauptzutaten des Sirups Zucker ist, sollten Diabetiker:innen lieber auf den Konsum verzichten. Außerdem verträgt sich Cannabis nur in den seltensten Fällen mit Alkohol, sodass auch alkoholisierte Menschen lieber die Finger davon lassen sollten3. Auch andere bewusstseinsverändernde Substanzen sollten nicht mit Cannabis kombiniert werden, weil ein Mischkonsum immer unvorhergesehene Gefahren mit sich bringen kann4. Für Jugendliche stellt der Konsum von Cannabis-Produkten zudem immer ein Risiko für die kognitive Entwicklung dar5.
Zum aktuellen Zeitpunkt sind THC-haltige Cannabisprodukte in Deutschland illegal und fallen unter das Betäubungsmittelgesetz (BtmG)6. Daher raten wir ausdrücklich vom Konsum ab. Der Artikel dient lediglich informativen Zwecken.
Wir beantworten Dir wichtige Fragen zum Thema Cannabis-Sirup.
Nein, der Sirup eignet sich genau wie Cannabis-Öl nicht zum Rauchen. THC-Sirup kann sublingual, das bedeutet unter der Zunge angewendet oder als Zutat zum Kochen oder in Getränken konsumiert werden. Zum Rauchen eignen sich nur getrocknete Cannabisblüten oder Haschisch.
Die Herstellung ist nicht kompliziert, aber langwierig. Erst wird Süßungsmittel in Wasser gekocht, dann hochwertiges Marihuana dazu gegeben und erhitzt, damit die Wirkstoffe aktiviert werden. Anschließend kommt Glycerin hinzu. Abschließend werden die Pflanzenreste entfernt und die Flüssigkeit zum Abkühlen in ein Gefäß geschüttet.
Du kannst Dich an der Haltbarkeit von anderen Sirups orientieren. Wichtig ist, dass der Sirup trocken und im Dunkeln aufbewahrt wird. Der Kühlschrank ist kein geeigneter Ort, da die Flüssigkeit dort eindickt.
Theoretisch ist das natürlich möglich, dennoch ist ein Mischkonsum von Cannabis und Alkohol nicht ratsam. Der Effekt ist unvorhersehbar und es kommt häufig zu Wechselwirkungen. Eine davon ist Übelkeit oder Erbrechen. Klingt weniger erstrebenswert? Stimmt, also lassen wir das.