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June 21, 2022

Edibles – Essbares Cannabis im Portrait

Keine Lust auf Rauchen? Cannabis konsumieren kannst Du auch mit Edibles! Das sind Lebensmittel, die Cannabis-Extrakte enthalten und die Du vielleicht eher unter den Begriffen Hash-Brownies oder Space Cookies kennst. Wer Edibles schonmal gegessen hat, konnte eventuell feststellen, dass sich die Wirkung ganz anders als beim Rauchen oder Verdampfen von Cannabis angefühlt hat. Woran kann das liegen? 

Edibles – was bedeutet das?

Der Begriff Edibles ist englisch und steht für Essbares. Genauso wie beim Verdampfen oder Rauchen der Hanfpflanze, nimmt der Körper auch durch das Essen oder Trinken von Cannabis Speisen das enthaltene THC (Tetrahydrocannabinol) auf. Konsument:innen verspüren dabei ebenfalls eine berauschende und psychoaktive Wirkung – allerdings kann sich diese erheblich von dem gewohnten High unterscheiden1.

Welche Edibles gibt es?

Brownies, Cookies, Schokolade oder andere Süßigkeiten – Die Auswahl an kulinarischen Cannabis-Produkten ist nahezu grenzenlos. Besonders beliebt und bekannt sind die Leckereien in Form von Haschbrownies, Space-Cookies oder -Cakes. Prinzipiell lassen sich mit der Hanfplanze aber alle Speisen verfeinern. Wichtig ist bloß, dass die Blüten vor der Verarbeitung richtig vorbereitet wurden1 – Ansonsten wirst Du vergeblich auf das erhoffte High warten und die ganze Arbeit war umsonst!

Generell kannst Du das Cannabis einfach pur zubereiten und dann z.B. als Gewürz verwenden2. Das ist besonders empfehlenswert, wenn Du noch nie Edibles gegessen hast, da Du auf diese Weise die Dosierung etwas besser abschätzen kannst. Meistens wird das THC aber vor dem Konsum in Trägerstoffen gelöst. Dafür eignen sich besonders gut Fette wie Margarine, Öl oder Vollmilch, die Du dann in den verschiedensten Rezepten weiterverwenden kannst1.

Als Trägerstoff fungiert aber auch hochprozentiger (trinkbarer) Alkohol2. Legst Du das Hanf darin ein, lösen sich die sogenannten Trichome (Harzdrüsen) der Cannabisblüten auf und bleiben im Alkohol zurück. Jetzt musst Du die Pflanzenreste nur noch absieben und kannst mit der verbliebenen Flüssigkeit in geringer Dosis Getränke verfeinern oder sie direkt auf die Zunge tropfen.

Du hast keine Lust darauf, Edibles selbst herzustellen? In Holland kannst Du diese beispielsweise ganz einfach und legal in spezialisierten Läden erwerben. Der Vorteil: Du kannst Dir nicht nur sicher über die Menge des enthaltenen THC sein, Du kannst Dich auch vom Fachpersonal vor Ort beraten lassen. 

Allerdings solltest Du Deine Leckereien aufgegessen haben, bevor Du Dich auf den Rückweg in die Bundesrepublik machst, denn: Auch in Holland erworbene Cannabis-Speisen sind in Deutschland illegal. Welche Konsequenzen Dir drohen, wenn Du in Deutschland mit Cannabis erwischt wirst, kannst Du hier nachlesen. 

Hasch-Brownies

Schokoladig, süß und unwiderstehlich lecker! Nicht umsonst sind Hasch-Brownies so beliebt unter Cannabis-Konsument:innen. Die Herstellung der Leckerbissen unterscheidet sich nicht erheblich von ganz normalen Küchlein – außer, dass ihnen als gewisses Etwas Cannabis-Butter oder Cannabis-Öl hinzugefügt wird. Ein gelingsicheres Rezept findest du hier

Space-Cookies

Genauso beliebt wie Cannabisbrownies und nicht minder lecker: Space-Cookies. Den Keksen wird dabei für gewöhnlich ebenfalls ein mit Cannabis zugesetztes Fett hinzugefügt. Danach können die Kekse wie gewöhnlich gebacken werden. Keine Bange, für die leckeren Kekse mit dem gewissen Extra haben wir natürlich auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Dich. 

Cannabis-Butter

Der Star der meisten Cannabis-Edibles ist definitiv die Cannabis-Butter. Sie kann nicht nur in einer Vielzahl verschiedener Rezepte verwendet werden, sondern hält sich auch ziemlich lange, wenn sie im Kühlschrank aufgehoben wird2. Je nach gewünschter Intensität des Cannabis kannst Du Deinen Rezepten unterschiedlich viel Butter hinzufügen.

Wie wirken Edibles?

Bei dem Konsum von Edibles ist, wie beim Rauchen oder Verdampfen von Hanf, ein ganz bestimmtes Cannabinoid für Deinen Rausch verantwortlich: das THC (Tetrahydrocannabinol). Viele Konsument:innnen nehmen bei Cannabis-Edibles allerdings eine deutlich intensivere Wirkung wahr, die für gewöhnlich auch erst nach einiger Zeit eintritt.

Der Unterschied zum Rauchen

Die Wirkung von Edibles fühlt sich deshalb so ungewohnt an, weil das THC auf eine andere Art und Weise in den Körper gelangt. Wenn Konsument:innen Cannabis beim Rauchen oder Verdampfen inhalieren, wird der enthaltene Wirkstoff THC direkt in der Lunge und den Schleimhäuten absorbiert und zum Gehirn weitergeleitet1. Dadurch tritt die Wirkung sehr rasch ein, klingt aber auch relativ schnell wieder ab. Nehmen Konsument:innen hingegen essbare Cannabis-Produkte zu sich, gelangt das THC zunächst in den Verdauungstrakt. Dort wird das Edible zersetzt und dann vom Magen, über die Leber zur Blut-Hirn-Schranke im Kopf transportiert. Die Folge: Die Wirkung der Cannabis-Edibles tritt verzögert ein1.

Die Metabolisierung von THC in der Leber sorgt außerdem dafür, dass der Rausch weitaus stärker ausfallen kann als beim Inhalieren von Hanf.1 Deshalb ist Vorsicht geboten! Die Verträglichkeit und die Dosierung von Cannabis-Edibles wird häufig falsch eingeschätzt. Da sich der Wirkungseintritt je nach Person, Dosierung und konsumierter Menge bis zu mehreren Stunden verzögern kann, ist so manche:r Konsument:in schon auf die Idee gekommen, frühzeitig nachzulegen. Das kann böse Folgen haben! Es gilt deshalb: Auch wenn die Leckereien unwiderstehlich gut schmecken und nicht sofort den gewünschten Effekt haben, solltest Du Dich sehr vorsichtig an den Konsum von Edibles herantasten.

Tipps und Tricks

Du interessierst Dich für die Wirkung von Edibles? Dann solltest Du insbesondere den wichtigsten Schritt bei der Herstellung von Cannabis-Produkten kennen: die Decarboxylierung.

Decarboxylierung

Decarboxylierung? Das klingt erstmal kompliziert – ist aber essenziell dafür, dass Du nach dem Verzehr von Edibles auch wirklich die erhoffte Wirkung zu spüren bekommst. Bevor Du das Gras in Rezepten weiterverwenden kannst, muss es nämlich zuerst durch Hitze aktiviert werden2.

Die Decarboxylierung beschreibt die chemische Reaktion, die bei ausreichender Erhitzung in den Harzkristallen der Pflanze entsteht. Die Säure THC-A, die in Cannabis vor der Decarboxylierung enthalten ist und beim Konsum kaum eine Wirkung auf Dich hätte, wird dadurch in das psychoaktive und berauschende THC umgewandelt1

Auch die Substanz CBD (Cannabidiol) wird erst wirksam, wenn es in seiner Rohform CBD-A decarboxyliert wird. Erhitzen kannst Du das Cannabis beispielsweise ganz einfach im Backofen bei einer Temperatur von ca. 100-110 Grad1; eine genaue Anleitung findest Du hier.

Beim Inhalieren von Hanf durch einen Joint oder einen Vaporizer wird durch die Flamme oder durch die Hitze im Gerät ganz automatisch die Decarboxylierung in Gang gesetzt. Dabei entstehen allerdings mit 400-800 Grad Celsius wesentlich höhere Temperaturen als im Backofen. Das sorgt für den schnellen Wirkungseintritt, den Konsument:innen beim Inhalieren gewohnt sind.

Disclaimer und Rechtliches

Der Besitz, Anbau und Verkauf von und mit Marihuana-Erzeugnissen ist in Deutschland weiterhin illegal. Wir raten Dir daher vom Konsum zu nicht-medizinischen Zwecken ab. Der Text dient lediglich dem Zweck der Informationsweitergabe und ist nicht als Handlungsaufforderung zu verstehen. 

FAQ’s

Sind Edibles legal?

Der Begriff Edibles beschreibt Cannabis-Lebensmittel. Diese können in Form von Getränken, Keksen oder Gummibärchen hergestellt werden. Durch den Wirkstoff THC zählen sie zu den illegalen Substanzen in Deutschland. Auch die Verschreibung von medizinischen Edibles durch einen Arzt ist bisher noch nicht zugelassen. Da medizinisches Marihuana in Deutschland jedoch legal verschrieben werden kann, dürfen Konsument:innen selbst Edibles herstellen. Immerhin etwas.

Sind Edibles stark?

Das hängt von vielen Faktoren ab: Je nach Person, Erfahrung, konsumierter Menge und THC-Gehalt der verwendeten Hanfblüten kann die Wirkung beim Konsum in Form von Cannabis-Edibles als unterschiedlich stark empfunden werden. Fakt ist aber, dass die Art der Verarbeitung von THC bei dem Konsum von Edibles ein intensiveres High zur Folge haben kann. 

Was gibt es für Edibles?

Die Liste an unterschiedlichen Arten von Edibles ist endlos. Prinzipiell lässt sich mit Cannabis fast jede Speise verfeinern. Besonders beliebt sind jedoch Lebensmittel wie Haschbrownies, Space-Cookies oder Space-Cakes, für die meistens eine mit Cannabis zugesetzte Butter verwendet wird. Aber auch in Form von Getränken oder Süßigkeiten kannst Du ein Edible konsumieren. Als Alternative kann das Cannabis, nachdem es aktiviert wurde, auch einfach pur zubereitet und als Gewürz verwendet werden.

Wann wirkt Edibles?

Die Wirkung von Edibles setzt typischerweise etwas später ein, als beim Verdampfen oder Rauchen von Cannabis. Das liegt daran, dass das THC (11-hydroxy THC) je nach Darreichungsform anders vom Körper aufgenommen wird. Der Rauch gelangt über Schleimhäute und Lunge direkt an die Rezeptoren. Lebensmittel müssen zunächst im Magen zersetzt werden, bevor das THC über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn gelangen und seine Wirkung entfalten kann. Wann diese genau einsetzt, ist schwer zu sagen und von Person zu Person unterschiedlich. In der Regel kann bis zu einer Stunde vergehen, bevor Konsument:innen eine Wirkung verspüren. 

Quellen

1Höpfner, J. (2021, 29. Juni). Edibles – Essen & Trinken statt Rauchen. Hanf Magazin. 

2Becker, T. (2017, 06. August). Decarboxylierung – wie man Cannabis aktiviert. Hanf Magazin. 

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