Hast Du Dir jemals eine Cannabis-Blüte genauer angesehen? Falls die Antwort auf die Frage “ja” ist, hast Du dabei vielleicht diese superfeine, kristallartige Beschichtung auf der Blüte bemerkt oder das klebrige Harz nach dem Berühren zwischen Deinen Fingerspitzen gespürt. Eben diese feine, fast schon unwirklich aussehende Schicht ist Kief, eines der wohl potentesten Cannabis-Produkte, die Du finden kannst.
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Kief (auch Keef, Kef oder Kif genannt) gilt als eines der wohl ältesten Cannabiskonzentrate überhaupt. In verschiedenen Kulturen wird es seit Jahrtausenden hergestellt und konsumiert. Der Name dieses traditionellen Cannabisproduktes bezieht sich dabei auf das arabische Wort “kayf”, was zu Deutsch mit “Vergnügen” oder “Vergiftung” übersetzt werden kann. Hauptsächlich besteht Kief aus geernteten und getrockneten Trichomen, die sich in Form einer kristallartigen Schicht auf den Knospen der Cannabispflanze befinden. Diese klebrigen Kristalle enthalten die meisten Cannabinoide – also die Wirkstoffe THC und CBD – was Kief besonders potent und hochwirksam macht.
Trichome haben einen Durchmesser von etwa 50 bis 100 Mikrometern und sind winzige, knollig aussehende Harzdrüsen. Trichome ragen aus der Oberfläche der Knospen, den Blättern sowie den Stängeln der Hanfpflanze heraus und sehen aus wie kleine weiße Härchen. Bei genauem Hinsehen lässt sich sogar erkennen, dass die Drüsen tatsächlich Harz absondern. Im Kopf eben dieser “Haare” entstehen die Cannabinoide wie Tetrahydrocannabinol (THC).
Die Trichome der Cannabisblüten dienen aber auch einem evolutionären Zweck: So halten sie zum Beispiel hungrige Pflanzenfresser davon ab, die Pflanze zu fressen, indem sie die Tiere mit der psychoaktiven Wirkung der abgesonderten Substanz verwirren und somit von einem weiteren Verzehr abhalten. Zudem lädt der ausgeprägte Duft des Harzes Raubtiere und bestäubende Insekten ein, sich in der Nähe zu versammeln, was Pflanzenfressern zusätzlich den Appetit verdirbt.
Mit den richtigen Werkzeugen ist die Herstellung von Kief viel einfacher, als Du vielleicht denken magst. Solltest Du nur geringe Mengen an Kief extrahieren wollen, besorgst Du Dir hierfür am besten einen Grinder mit insgesamt drei Kammern. Diese haben üblicherweise nämlich einen extra “Kief-Auffangbehälter” am Boden. Beim Grinden des Cannabis können die Kief-Partikel dann durch das Sieb der Mühle fallen und sich in dem separaten Fach am Boden quasi mühelos ansammeln. Danach musst Du das Fach nur noch ganz vorsichtig öffnen und das gesammelte Kief-Pulver mit einer Messerspitze herausholen. Aufbewahren solltest Du das Kief danach am besten in einem luftdichten Glasbehälter und es zusätzlich vor Sonnenlicht schützen.
Eine weitere Methode Kief selbst herzustellen, ist die Verwendung eines Kief-Siebes. Diese gibt es zum Beispiel im Netz oder Headshops zu kaufen. Gerade für eine größere Menge Kief ist das Sieben eine tolle Variante. Die Cannabisblüten musst Du hierbei lediglich vorsichtig über das Kief-Sieb reiben und das Kief mit einem darunter liegenden Tablett oder großen Teller auffangen. Für optimale Ergebnisse lohnt es sich, unterschiedlich feine Siebe zu verwenden. Du fängst also zum Beispiel mit dem gröbsten Sieb an und wirst dann immer feiner. Auf diese Weise kannst Du äußerst feines Kief produzieren und gleichzeitig das meiste aus deinen Blüten herausholen.
Ebenfalls für eher für eine größere Menge Cannabis sind sogenannte Kief-Boxen geeignet. In der Regel sind diese aus Holz gefertigt und bestehen aus zwei Behältern mit einem dazwischenliegenden Sieb. In der Verwendung sind Kief-Boxen dabei recht simpel: Zunächst werden vorher klein gemachte Knospen in das obere Fach gelegt. Danach wird die Box geschüttelt, sodass das Kief in das untere Fach der Box gesiebt werden kann. Auf dem Boden, der meist wie ein Schubfach konstruiert ist, sammelt sich dann das Kief, welches letztendlich ganz einfach aus der Box entnommen werden kann.
Solltest Du ein Fan von Rauchen sein, ist das Hinzugeben von Kief in Joints oder in eine Pfeife für Dich wohl die beste Methode. Du bist Dir beim Joint bauen noch unsicher? Hier findest Du eine Anleitung. Entweder Du gibst das Kief zu Deinen Cannabisblüten hinzu oder mischt es mit getrockneten Kräutern, bevor Du die Mischung am Ende zu einem Joint verdrehst. Prinzipiell kannst Du natürlich auch Tabak verwenden, um Kief zu rauchen.
Aus Kief kannst Du Dein eigenes Haschisch pressen. Hierfür gibt es viele unterschiedliche Arten der Herstellung, die unterschiedlich aufwändig sind. Ziemlich schnell und einfach geht das Hasch Pressen zum Beispiel mit Backpapier und einem Bügeleisen. Hierbei gibst Du zunächst das Kief auf ein Stück Backpapier. Anschließend faltest Du das Backpapier zusammen, bis das Kief darin gut gepresst ist. Danach fährst Du mit dem heißen Bügeleisen mit ein wenig Druck vorsichtig darüber. Durch die Wärme schmilzt das harzige Kief zusammen und schon hast Du Dein eigenes Haschisch.
Kief kannst Du genauso wie die Blüten von Cannabis auch in die Heizkammer eines Vaporizers geben und dann rauchen. Dabei solltest Du aber unbedingt im Kopf behalten, dass Kief wesentlich potenter ist als normale Cannabisblüten und dementsprechend geringere Mengen verwenden.
Du kochst und backst gerne? Dann solltest Du einmal ausprobieren, Edibles aus Deinem Kief zu machen. Am besten bereitest Du hierfür Canna-Butter aus dem Kief zu. Diese kannst Du dann verwenden, um berauschende Kuchen, Brownies, Soßen oder sogar Dressings herzustellen. Alles zum Thema Edibles kannst Du in unserem Artikel “Edibles”, “Hash-Brownies” oder “THC-Sirup” nachlesen.
Prinzipiell ist Hash ganz einfach Kief, das erhitzt, unter Druck gesetzt und in ein festes Wachs verwandelt wurde. Beim Rauchen von Hasch konsumierst Du also lediglich Kief, das sehr fein konzentriert wurde. Der Unterschied zwischen diesen beiden Cannabisprodukten ist somit gar nicht so groß. Haschisch ist jedoch leichter zu konsumieren als Kief und hat zudem meist einen höheren THC-Gehalt, da es eine konzentrierte Substanz ist. In der Regel hat hochwertiges Hasch einen THC-Gehalt von 20 bis 60 %. In einigen Fällen sind sogar über 80 % möglich.
Der Besitz, Anbau sowie der Handel von und mit Marihuana ist in Deutschland nach wie vor illegal. Der Konsum der Droge fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. In den Bundesländern greifen die unterschiedlichen erlaubten Höchstmengen für den Besitz von Cannabis. Für den medizinischen Gebrauch ist Cannabis auf Rezept freigegeben. Der Artikel ist keine Handlungsaufforderung, sondern dient nur dem Zweck der Information.
Ja, in der Regel ist Kief wesentlich stärker als andere Cannabis-Produkte. Die Intensität der Wirkung ist aber natürlich von dem verwendeten Hanf abhängig, aus dem das Kief hergestellt wurde. Du kannst aber davon ausgehen, dass 1g Kief zwischen 20 und 60 % THC enthält. Daher empfiehlt es sich, dass Du Dich langsam an die verwendete Menge herantastest. So kannst Du sichergehen, dass Du den Rausch als angenehm empfindest.
Die Preise von Kief können sehr unterschiedlich sein. Tendenziell ist das nicht nur von der Qualität bzw. der THC-Konzentration abhängig, sondern auch davon, wo Du es kaufst. Eine eindeutige Antwort auf den Wert von 1g Kief gibt es also nicht. Durchschnittlich kannst Du allerdings mit einem Preis zwischen 10 und 15 Euro pro Gramm rechnen.
Kief ist in seiner Verwendung ein ziemlich vielseitiges Produkt. Es kann nicht nur in Joints geraucht, sondern auch vaporisiert oder als Edible gegessen werden. So lässt sich aus Kief beispielsweise ziemlich einfach Canna-Butter herstellen, aus der Du dann Kuchen, Brownies, Soßen oder Dressings machen kannst.